Liebe Yoga-Freunde und -Freundinnen,
überall gibt es Yogamatten zu kaufen. Die Auswahl an Yogamatten erscheint riesengroß - es ist schwer, sich in diesem Dschungel zurechtzufinden.
Dabei ist die Auswahl einer für dich passenden Yogamatte entscheidend und wichtig für deine Praxis und ein ganz persönlicher Prozess, weil er über ein bloßes Stück "Ausrüstung" hinausgeht. Es ist eine Entscheidung, die nicht nur eure Yoga-Praxis, sondern auch euer allgemeines Wohlbefinden beeinflusst. Wie jede Kaufentscheidung ist nicht immer nur der Preis entscheidend, sondern auch eure Werte, also z.B. welche Rolle Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit für euch spielen, ob ihr es gerne farbig bunt oder schlicht mögt, ob die Knie Probleme machen, ob, ob, ob.
Hier sind ein paar Gedanken und Kriterien, die ich für wichtig halte und die als Leitfaden Orientierung schaffen können, wenn ihr euch auf die Suche nach eurer idealen Yogamatte begebt:
1. Einklang mit eurem Yoga-Stil
- Dynamisches Yoga (wie Ashtanga, Hot Yoga, Bikram, Vinyasa): Hier benötigt ihr eine Matte mit sehr guter Rutschfestigkeit, um stabil in euren Asanas zu bleiben. Gerade, wenn ihr schweißtreibendes Yoga betreibt, dann sollte die Matte sowohl mit trockenen Händen als auch mit feuchten Händen rutschfest sein (z.B. PU-Matten, Naturkautschuk, Yogamatten aus Kork und Yogamatten aus Mikrofaser).
- Ruhiges Yoga (wie Yin Yoga, Restorative, Kundalini): Komfort ist hier der Schlüssel. Eine dickere Matte bietet zusätzliche Polsterung für längeres Sitzen oder Liegen. Auch eine wärmende Oberfläche (z.B. Mikrofaser oder Kork) werden als angenehm empfunden.
2. Material und Umweltverträglichkeit
- Naturmaterialien (wie Kork, Naturkautschuk): Diese sind nachwachsend und somit umweltfreundlich bzw. nachhaltig und für ihre Stabilität, Rutschfestigkeit und Langlebigkeit bekannt.
- Synthetische Materialien (wie PVC oder TPE): Sie sind meist sehr preisgünstig und bieten oft eine gute Rutschfestigkeit, sind aber weniger umweltfreundlich. Eine PVC-Matte ist zudem langlebig, allerdings wird der z.T. etwas chemische Geruch als unangenehm empfunden.
3. Dicke und Polsterung
- Dünne Matten (ca. 1-3 mm): ideal für Reisen oder zum Transport ins Studio z.B. auf dem Fahrrad und wenn ihr eine feste Verbindung zum Boden bevorzugt.
- Mittlere Matten (etwa 3-5 mm): bieten guten Bodenkontakt, sind leichter und ideal für Balance-Posen und bieten gleichzeitig mehr Polsterung, was gelenkschonend ist, ohne die Verbindung zum Boden zu verlieren. Diese Dicke gilt als Goldstandard bzw. passt für die meisten Yogis und Yoginis.
- Dicke Matten (6 mm und mehr): Bieten noch mehr Polsterung, was bei empfindlichen Knien bzw. schmerzenden Gelenken oder beim längeren Verweilen in Posen angenehmer sein kann. Jedoch kaum noch Bodenkontakt spürbar, was manchmal auch zu Lasten der Stabilität gehen kann.
4. Gewicht und Tragbarkeit
- Überlegt, ob ihr eure Matte oft transportieren müsst. Leichtere Matten sind einfacher zu tragen, bieten aber möglicherweise nicht denselben Komfort wie schwerere Matten.
5. Pflege und Langlebigkeit
- Einige Materialien erfordern spezielle Reinigungsmethoden. Überlegt, wie viel Zeit und Mühe ihr in die Pflege eurer Matte investieren möchtet. Kork, PU und Naturkautschuk sind recht pflegeleicht
6. Ästhetik
- Die Optik ist ebenfalls wichtig. Wählt eine Matte, die euch visuell anspricht und eure Stimmung und Motivation positiv beeinflusst. Design und Farbe ist immer auch Ausdruck eurer individuellen Persönlichkeit. Neben den harten Fakten wie Größe, Rutschfestigkeit und Dicke ist dies meiner Meinung nach genauso wichtig. Denn Yoga ist immer auch ein Raum des Wohlbefindens, Ankommens und der mentalen Stärkung. Und dies geht hängt maßgeblich davon ab, ob man sich mit seiner Yogamatte identifizieren kann.
7. Preis
- Setzt euch ein Budget, aber denkt daran, dass eine hochwertige Matte eine lohnende Investition in eure Yoga-Praxis darstellen kann. Es gilt das Sprichwort: "Wer billig kauft, kauft oft zweimal!"
Worauf es wirklich ankommt
Letztendlich kommt es darauf an, eine Yogamatte zu finden, die sich richtig für euch anfühlt. Eine Matte, die eure Praxis unterstützt und ergänzt, die euch sicher und stabil fühlen lässt und die eine Verbindung zwischen euch und eurem Yoga schafft. Es geht nicht nur um die physischen Eigenschaften, sondern auch darum, wie die Matte sich in eurer Praxis anfühlt und wie sie zu eurem persönlichen Yoga-Weg beiträgt.
Denkt daran, Yoga ist eine sehr individuelle Reise, und ebenso individuell sollte die Wahl eurer Yogamatte sein. Nehmt euch Zeit, recherchiert, achtet auf die Materialien und wählt mit Bedacht. Eure perfekte Matte ist da draußen – sie wartet nur darauf, Teil eurer Yoga-Reise zu werden.
Alles Liebe und viel Freude auf eurem Yoga-Weg,
Norman